
Ruschein

Wie viele andere Dörfer im Bündner Oberland ist auch Ruschein erstmals im Jahr 765 urkundlich im Testament Tello erwähnt. Ruschein war Jahrhunderte lang ein Bauerndorf. Einige Dokumente im Gemeindearchiv erzählen vom Gemeinschaftsleben. Grosse Bedeutung hatte früher die Bewirtschaftung des Waldes, der Wiesen, der Weiden und der Alpen. Gemäss den Aussagen in den Gemeindebüchern von Ruschein gab es um 1830/1840 Bären, Wölfe und Luchse in der Region Surselva. Im Jahre 1803, als der Kanton Graubünden Mitglied der Schweizerischen Eidgenossenschaft wurde, zählte Ruschein 225 Einwohner. Im Jahre 1900 waren es 276, 1983 waren es 345 und heute zählt man rund 359 Einwohner. Ruschein liegt nördlich von Ilanz auf einer Terrasse. Das Gebiet von Ruschein geht bis auf 1‘900 m.ü.M. In Ruschein finden sich bedeutende Kulturgüter, so war der Kirchhügel bereits in heidnischer Zeit ein Kult- und Opferort. Bei Ausgrabungen im Jahre 1965 hat man Mauerreste eines ersten Kirchleins aus dem 7. Jahrhundert gefunden. In einem Grab befand sich eine wertvolle Goldmünze lombardischer Prägung. Die Kirche, die dem heiligen Georg geweiht ist, trägt Malereien im Sterngewölbe des Chors aus dem Jahre 1650, die Holzplastik des Heiligen Georgs entstand Ende des 15. Jahrhunderts.
