Abschlussbericht der kommunalen Arbeitsgruppe refo500

Die Stadt Ilanz hat im Rahmen der europäischen Reformationsfeierlichkeiten das Label «Reformationsstadt Europas» erhalten. Dieses wurde in einem feierlichen Akt am 11. Februar 2016 der Gemeinde übergeben. Die von der Gemeinde eingesetzte und gewählte Arbeitsgruppe refo500 wurde beauftragt, verschiedene Aktivitäten im Rahmen dieser Feierlichkeiten zu organisieren.

Mit diesem Bericht soll gegenüber der Gemeinde Ilanz/Glion nach Abschluss der Feierlichkeiten Rechenschaft abgegeben und die Arbeitsgruppe entlastet werden. Es ist im Rahmen eines Berichtes freilich nicht möglich, alle Facetten und Details der refo500-Feierlichkeiten angemessen darzustellen und zu würdigen. Folgende aus unserer Sicht massgebende Punkte sollen dennoch festgehalten werden:

  • Aktivitäten
  • Kooperation
  • Medien
  • Budget

Aktivitäten

Die Aktivitäten zu den Feierlichkeiten refo500 betrafen ein breites Spektrum an Anlässen und Ereignissen. Dies heisst, dass sowohl kleinere kommunale als auch grössere überregionale Anlässe stattgefunden haben. Die beigelegte detaillierte Liste der Anlässe im Zusammenhang der Aktivitäten refo500 gewährt einen guten Überblick. Dabei ist insbesondere auf Folgendes hinzuweisen:

a.) Die vom Museum Regiunal Surselva organisierte Ausstellung «Kreuz oder Hahn – Da messa ni da priedi» thematisierte die konfessionelle Spaltung in der Surselva in vorbildlicher Weise. Diesbezüglich massgebend ist die Erkenntnis, dass konfessionelle Akzente wesentlich von der kulturellen, weniger hingegen von der religiösen Prägung abhängen.

b.) Der internationale wissenschaftliche Kongress über die Bedeutung der Ilanzer Artikelbriefe hat nicht nur die wissenschaftliche Diskussion neu eröffnet, sondern Ilanz auch in das Zentrum der Diskussion der europäischen Demokratiebewegung gesetzt. Der wissenschaftliche Ertrag dieses Kongresses zeigt sich schliesslich in den Tagungsakten, und zudem in dem derzeit in Vorbereitung befindlichen kantonalen Staatsakt «500 Jahre Artikelbriefe und Bundesbrief» (1524-2024).

c.) Dem von der Anna Catrina AG verantworteten und durch historische Fachpersonen begleiteten Freilichttheater «Comander – eine historische Kriminalkomödie im Städtli von Ilanz» gelang es, eine breite Bevölkerungsschicht weit über den Kanton hinaus zu begeistern und für die historische Thematik zu sensibilisieren.

d.) Die wissenschaftliche Aufarbeitung der konfessionellen Sprach- und Kulturentwicklung in der Surselva (Romania und Renania) hat exemplarisch aufgezeigt, dass Sprache, Kultur, Kirche und Politik in ausserordentlicher Weise verbunden waren und sind.

e.) Einmalig waren sicher die Abschlussfeierlichkeiten unter dem Thema «REUNIUN. einander begegnen | gemeinsam feiern», die sich in ein Schulfest (21.06.2019) und ein Gemeindefest (22.06.2019) aufteilten: Hunderte Schüler lernten Gemeinde und Fraktionen kennen, begegneten verschiedenen Kulturen und sangen gemeinsam Lieder; und Hunderte von Einwohnern der Stadt und aus den Fraktionen feierten gemeinsam im Städtli von Ilanz die abschliessende REUNIUN.

Die Aktivitäten können auch mit einigen Ziffern illustriert werden: 500 Schüler haben mitgewirkt, ca. 200 Personen haben hunderte von unentgeltlichen Arbeitsstunden geleistet, 70'000 Menschen haben an den Feierlichkeiten 2017 bis 2019 teilgenommen und 35 Sitzungen hat die Arbeitsgruppe refo500 abgehalten – insgesamt wurden Arbeiten und Investitionen im Wert von etwa einer halben Million CHF erbracht. Freilich sind die Wertschöpfung und auch die Nachhaltigkeit der Anlässe der letzten Jahre schwer einzuschätzen.

Kooperation

Die Arbeitsgruppe refo500 hat eine beispiellose Kooperation mit anderen wissenschaftlichen Institutionen und kulturellen Einrichtungen gesucht und gepflegt, u. a. mit der Universität Freiburg i. Ü., der Universität Zürich, der Kulturförderung des Kantons Graubünden, dem Institut für Kulturforschung Graubünden, der Lia Rumantscha, der evangelisch-reformierten und der römisch-katholischen Landeskirche Graubündens, der Surselva Romontscha, der Regiun Surselva, der Surselva Tourismus AG, der Conferenza generala Surselva, dem Museum Regiunal Surselva, den verschiedenen Pfarreien der Gemeinde Ilanz/Glion, der Anna Catrina AG, dem Dominikanerinnenkloster Ilanz, der Schule Ilanz/Glion und verschiedenen kantonalen und regionalen Stiftungen.

Medien

Die Arbeitsgruppe refo500 hat den Kontakt mit verschiedenen Medien regelmässig gesucht und gepflegt. Dies hat dazu geführt, dass die Gemeinde Ilanz/Glion allein im Kalenderjahr 2017 über 70mal in den Tagesmedien thematisch erwähnt worden ist, in der ganzen Festperiode schliesslich weit über 100mal. Insbesondere ist dabei auf die Kooperation mit RTR, Südostschweiz (inkl. LQ, BT), FUS und communicaziun.ch hinzuweisen. Diese Zusammenarbeit hat sich als äusserst fruchtbar und (hoffentlich auch) nachhaltig erwiesen.

In diesem Zusammenhang ist explizit auch auf die mediale Wirkung verschiedener, teils mit sehr viel Arbeit verbundener Outputs der Reformationsfeierlichkeiten hinzuweisen: Die Neugestaltung der Häusertafeln im Städtli von Ilanz, der von Yvonne Gienal kreierte «refo-Städtli-Plan», der sich äusserst grosser Beliebtheit erfreute, die Fahnen und das regelmässige Einblenden des Labels auf den Eingangstafeln der Gemeinde Ilanz/Glion.